Rückblick - Ausflug ins Sauerland

Rückblick - Ausflug ins Sauerland

Am Freitagmorgen starteten die Bochumer Tischler von der Springorumallee aus zu ihrer zweitägigen Exkursion ins Sauerland. Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück im Bus erreichten die Teilnehmer nach rund 100 km die erste Station der Exkursion, die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede. Dort wurde die Gruppe herzlich von Bruder Titus in Empfang genommen und eingehend in die Geschichte der Benediktiner und die der Abtei Königsmünster eingeführt. Der Rundgang führte sodann in die  Abteikirche. Der 50 Jahre alte Kirchenbau sowie die perfekte Lichtführung im Inneren beeindruckten alle Tischler. Nach 90 Minuten konnte endlich wieder Holz gerochen werden: denn nach der Besichtigung der alten Schmiede ging es in die Klostertischlerei. Dort öffnete Tischermeister Siegert die Türen des kleinen und feinen Betriebes und erläuterte, dass sich die Klostertischlerei   - wie jede Tischlerei – ebenfalls dem Wettbewerb stellen müsse. Besonders erfreulich: an dem Werkstatt-Gebäude war das Verbandszeichen „Tischler NRW“ angebracht.

Von Meschede ging es weiter nach Olsberg. Dort erwartete die Tischler eine Führung durch das Informations- und Demonstrationszentrum Holz  (I.D. HOLZ) nebst Mittagssnack. In dem in moderner Holzbauweise neu erstellten Gebäudekomplex werden innovative Produkte aus der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz  präsentiert.

Sodann ging die Exkursion weiter zu EGGER nach Brilon. Heute arbeiten in dem Unternehmen mehr als 1000 Beschäftigte. Nach einer kurzen Begrüßung im neuen Ausstellungs- und Schulungsgebäude ging es mit Sicherheitskleidung und Kopfhörer bestückt auf eine dreistündige Tour über das EGGER-Firmengelände. Das Gelände umfasst insgesamt 600.000 qm!
Holz, Holz, Holz – überwältigend diese Massen zu sehen. Beeindruckend bei EGGER die komplette Verwendung der Holzstämme: im Sägewerk für Schnittholz, für die Spanplattenproduktion und zur Energieerzeugung. Das EGGER-Werk ist autark; die gesamte Energie wird selbst erzeugt. Neben frisch eingeschlagenem Holz wird Altholz recycelt und auch für die gröberen Mittellagen der Spanplatten verwendet. Die feinen äußeren Schichten hingegen werden  aber nur aus frisch eingeschlagenem Holz gestreut

Kontroverse Diskussionen führten die Tischler über die nur scheinbar perfekte Imitation von Holz bei den Kunststoffdeckschichten der Egger-Spanplatten. Mehrheitliche Meinung der Bochumer Kollegen war, dass sich Egger hier auf einem Holzweg befindet. Einerseits beschreibt man den Trend zu Natürlichkeit, Einmaligkeit und Haptik, versucht dann aber typisch hölzerne Eigenschaften durch Kunststoff nachzuahmen. Schade, wo doch der effektive Einsatz des nachwachsenden Werkstoffes Holz für die Trägerplatte so überzeugend war. Allerdings konnten die Bochumer auch feststellen, dass zumindest bei der Spanplattenproduktion Formaldehyd noch sehr deutlich zu riechen und an den Augen zu spüren ist.

Am Abend ging es dann ins Hotel Knoche Rimberg, welches erst im Herbst 2013 nach einem Brand im Februar 2011 neu eröffnete. Das schreckliche Feuer in 2011 hat eine gediegene, moderne sauerländer Inneneinrichtung mit wunderbar natürlichen Eichenflächen ermöglicht. Einige Details, wie Möbelknöpfe oder Terrassenbeläge waren noch unvollendet. Mit einem gemeinsamen Abendessen und netten Gesprächen unter Kollegen klang der erste Tag der Exkursion aus.

Am Samstagmorgen ging die Fahrt weiter zum Kahlen Asten, dem mit 863 Metern höchstem Punkt von NRW. Nach einem Spaziergang zur Lenne-Quelle stand der Besuch der Wetterstation auf dem Programm. Bei einer Fernsicht von 100 km war die Besichtigung der Wetterstation ein wunderbarer Abschluss einer gelungenen zweitägigen Exkursion.

22. November 2013Britta Klein